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Innovationen im Biofachhandel

Was präferieren Kund:innen?

UNI Freiburg Innovationen im Biohandel

Der unabhängige Biofachhandel hatte auch in 2023 mit Umsatzrückgängen und Insolvenzen zu
kämpfen und sucht daher weiterhin nach innovativen Lösungen, um Kund:innen zu halten und neue Marktsegmente zu erschließen. Die Universität Freiburg hat kürzlich in Partnerschaft mit dem VITA-
Biomarkt Freiburg, Rinklin Naturkost und der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden eine explorative Studie über Zufriedenheit und Präferenzen von Kund:innen gegenüber Innovationen im Biofachhandel abgeschlossen.

Die Studie wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung von 12 Bachelor-Studierenden der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Lindenmeier und Prof. Dr. Arnim Wiek vom Institut für Wirtschaftswissenschaften durchgeführt. „Solche praxisnahen Studien im Rahmen von Lehrveranstaltungen schaffen eine echte win-win-win-Situation, da unsere Studierenden Berufserfahrungen sammeln, die Praxispartner Anhaltspunkte für Innovationen in ihrer Geschäftstätigkeit bekommen und wir aus der Forschung neue Methoden testen können“, sagt Prof. Wiek über das Projekt.

Solche praxisorientierten Studienformate kommen auch gut bei den Studierenden an – sie haben über die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften eine ähnliche Veranstaltung von Prof. Lindenmeier und Prof. Wiek als bestes Seminar im Sommersemester 2023 ausgezeichnet. Die Studie über Innovationen im Biofachhandel umfasste eine Marktanalyse für den VITA-Biomarkt Freiburg, um neue Kundensegmente zu identifizieren; eine Online-Umfrage, um die Zufriedenheit der bestehenden Kundschaft des Vita-Biomarkts zu ermitteln; sowie eine Kund:innen-Befragung im Vita-Biomarkt, um Erwartungen bzgl. Produktinnovationen zu erheben. Zudem wurden drei Online-Umfragen zur Zahlungsbereitschaft und Präferenzen der allgemeinen Bevölkerung bzgl. innovativen nachhaltigen Fertiggerichten (Fertigsalate und Eintöpfe) aus gesunden und bio-regionalen Zutaten im Pfandglas ermittelt.

Die Studierenden haben heute (7.2.) die Ergebnisse den Projektpartnern Philipp Gla3 von den Vita-Biomärkten, Harald Rinklin von Rinklin Naturkost und Carina Mark von der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden präsentiert. Trotz Einschränkungen wegen kleiner und nicht-repräsentativer Samples hat die Studie einige Anhaltspunkte geliefert, welche Relevanz für den unabhängigen Biofachhandel haben. So zeigt sich u.a., dass Kund:innen überwiegend zufrieden sind mit dem Einkauf im VITA-Biomarkt Freiburg und somit wenig direkter Handlungsbedarf besteht. Daher wurden aus einer Reihe von möglichen Ladeninnovationen, zu denen u.a. Selbstbedienungskasse und 24/7-Store gehörten, nur ein erweitertes Store-in-Store-Konzept als sinnvoll angesehen. Da der Preis auch beim Einkauf im Biofachhandel häufig das wichtigste Entscheidungskriterium ist, wurden verschiedene Zahlungsbereitschaften für die bio-regionalen Fertiggerichte erfragt und nützliche Anhaltspunkte für die Preisgestaltung gewonnen. Abgesehen vom Preis werden vor allem die Regionalität der Zutaten und die Verpackung im Pfandglas präferiert. „Die Studie hat einiges bestätigt, was wir schon wissen – das hilft uns, weil die Bestätigung von außen kommt. Zudem sind aber auch neue Einsichten dabei, die uns motivieren, Innovationen auszuprobieren“, sagt Harald Rinklin über den Nutzen des Projektes für die Praxis. Die Ergebnisse sind nicht nur für den Vita-Biomarkt Freiburg von Relevanz, sondern auch für die anderen beiden VITA-Biomärkte in Eichstetten und in Lörrach-Tumringen, sowie die Biofachmärkte, welche durch die Regionalwert AG Freiburg-Südbaden unterstützt werden.

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