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01.12.2023

Zeitzeugen zur Gründung von Bioland

„Damals wurden wir als Spinner bezeichnet“

Zu Besuch von Ruth (89) und Adolf (90) Höfflin auf dem Schambachhof: In diesem Beitrag geht es zurück in die Vergangenheit, zu der Zeit, als einige Familien am Kaiserstuhl die herkömmlich Landwirtshaft in Frage gestellt und sich auf ihren eigenen Weg gemacht haben. Wir hatten das Glück mit Zeitzeugen zu sprechen, die sich gerne an eine nicht einfache, dennoch erfüllte Zeit erinnern.
Bereits in den 1950er und 60er Jahren spürte Adolf Höfflin, dass in der damaligen Landwirtschaft „etwas nicht stimmte“. Dieses ungute Gefühl verstärkte sich im Laufe der Zeit und so entschied er sich, für seinen damaligen Mischbetrieb aktiv zu werden. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth und weiteren Landwirten aus der Umgebung begannen diese, sich darüber zu informieren, wie eine nachhaltige Landwirtschaft ohne den Einsatz von Pestiziden möglich ist. Dabei bildete sich eine Pioniergruppe, die sich zum Ziel setzte, den Boden so zu bewirtschaften, dass auch zukünftige Generationen mit Freude damit arbeiten können.
Während Vorträgen und Schulungen des Bioland-Gründers – dem Schweizer Dr. Hans Müller – trafen sie auf Gleichgesinnte. Höfflin schwärmt von diesen Begegnungen im Bioland-Verband (damals Bio Gemüse) und betont, dass Dr. Müller ihnen einen „wunderbaren Weg für eine biologisch organische Landwirtschaft aufgezeigt hat“.
Als Dr. Müller zum ersten Mal den Schambachhof besuchte, wollte er sich die Arbeit von den Höfflins genau anschauen. Voller stolz und mit ein wenig Aufregung ist der junge Höfflin mit ihm wohl ein wenig zu schnell über die Felder gegangen, bis ihn Dr. Müller mit den Worten stoppte: „Mein Freund, warum denn so eilig, so geht man doch nicht über einen Acker.“ Dr. Müller bückte sich, nahm eine Hand voll Erde „In einer Hand voll gesunder Erde ist mehr Leben als Menschenleben auf der Welt. Da kann man doch nicht einfach so darüber hinwegstolpern“. Dieser Satz hinterließ einen bleibenden Eindruck, sodass Höfflin fortan bei jedem Traktoreinsatz und jedem Schritt auf dem Acker daran erinnert wurde.
In dieser Anfangs-Zeit waren Bio-Berater kaum zu finden, Erfahrungswerte mussten erst gemacht werden. Der Weg war nicht einfach, aber dennoch entstand in den frühen 70er Jahren schließlich der heutige Schambachhof im gleichnamigen Tal. Nach einer Umstellungsphase folgte 1974 die Bioland Zertifizierung. Nicht selten ernteten die Höfflins in dieser Zeit neben Obst und Gemüse auch Unverständnis und wurden für ihr Tun belächelt. Aber der direkte Kontakt zu den Konsumenten auf dem Markt, wertschätzende Kundschaft und die eigene Überzeugung das Richtige zu tun, haben die Höfflins weiter motiviert. „Unsere Felder haben schon seit über 40 Jahren kein Gift gesehen und das macht sich bemerkbar. Der Boden lebt und ist gesund, die Apfelplantage steht teilweise besser da, als bei anderen Betrieben“.
Auch heute sind die Höfflins weiterhin offen für Neues, wie Adolf Höfflin in seiner abschließenden Aussage betont: „Früher sagte man, die Alten sind gescheiter, aber wir lernen auch heute noch von den Jungen; sie haben die Sache im Griff, vernetzen sich und tauschen sich aus“.
Ehrlichkeit und Vertrauen waren für die Höfflins schon immer von großer Bedeutung, und diese Werte werden auch von den beiden Söhnen Diethmar (Obst und Gemüse) sowie Matthias (Weinbau) weitergelebt.

24.11.2023

Bioland-Äpfel vom Kaiserstuhl

Vor Ort beim Schambachhof

Unser Neuzugang im Netzwerk – der Schambachhof in Bötzingen am Kaiserstuhl- hat sich „Vielfältigkeit und eine ganzjährige Versorgung für die Region“ zum Ziel gemacht. Das zeigt sich im Sortiment, das von Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen, Beeren, Kartoffeln, Möhren, Salate, Kräuter bis zu deren Steckenpferd, den superleckeren Äpfeln reicht.

Beim Apfelanbau setzt der Schambachhof auf neue Sorten, die den Anforderungen des Klimawandels entsprechen und natürliche Resistenz gegenüber Krankheiten aufweisen.
Blühzeit und Erntezeitpunkt spielen auch eine immer wichtigere Rolle im Apfelanbau. Die Sorte Darlinsweet hat z.B. eine mittelspäte Blüte, was das Frostrisiko im Frühjahr reduziert. Vorteil an der späteren Reife im Oktober ist, dass die Ernte nicht bei sommerlichen Höchsttemperaturen stattfindet und der Apfel dadurch seine Qualität beibehält.

23.11.2023

Große Eröffnungsfeier: VITA Frühstücks-Tapas erobern den VITA BIOMARKT

Ab 02. Dezember täglich im VITA Biomarkt in Freiburg

VITA_Frühstücks-Tapas_

Ab 02. Dezember findet täglich von 09.00-15.00 Uhr  VITA Frühstücks-Tapas neue Maßstäbe im Bio-Frühstücksangebot! Hausgemacht von der VITA Cantina und in nachhaltigen Weckgläsern abgefüllt, können Kund:innen ihr Bio-Frühstück aus 20 verschiedenen Frühstücks-Tapas individuell zusammenstellen. Die perfekte Kombination aus Frische, Vielfalt und Umweltbewusstsein.

Der VITA BIOMARKT Freiburg lädt Sie herzlich zur großen Eröffnungsfeier ein. Genießen Sie die VITA Frühstücks-Tapas in vorweihnachtlicher Stimmung, zusammen mit den Neuprodukten von RINKLINS BIO, einer Tee- und Plätzchen-Verkostung von Sonnentor, hausgemachten glutenfreien Waffeln und tollen Gewinnspielen.

Anschrift
VITA BIOMARKT Freiburg: Robert-Bunsen-Straße 6, 79108 Freiburg (gegenüber Großmarkt)

23.11.2023

So war`s: Regio-Stammtisch

Auf ein Stück Käse mit Harald Rinklin

Regio-Stammtisch mit Harald Rinklin
So war’s beim Regio-Stammtisch: auf ein Stück Käse mit Harald Rinklin.
Die Aktionäre der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden waren zu Gast im Vita Biomarkt in Freiburg. Im lebendigen Austausch gab Geschäftsführer Harald Rinklin Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Familienunternehmens. Dabei wurde veranschaulicht, wie die Betriebsübergabe von einer Generation zu nächsten gelingen kann. Interessant waren auch die innovativen Ideen zu der eigenen Produktlinie „Rinklins“, bei denen Inhalt und wiederverwendbare Verpackung, sowie Regionalität der Fokus sind.
Bei einem, zwei, drei… Stück Käse wurde eine Stunde lang diskutiert, erzählt und ausgetauscht.

16.11.2023

So war`s: Freiburger Umweltgespräche

Chancen und Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft

Dr. Andreas Heck bei den Freiburger Umweltgesprächen

Am 15. November 2023 fanden die zehnten Freiburger Umweltgespräche statt, die sich dieses Mal der Frage widmeten, wie eine regionale Ernährungswirtschaft zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Die Regionalwert AG Freiburg-Südbaden wurde als Praxisbeispiel für gelebte Vernetzung und als „Drahtzieher“ für regionale Kooperation eingeladen. In seinem ca. 30 minütigen Vortrag betonte Dr. Andreas Heck die zunehmende Fokussierung auf unternehmerische und innovative Aspekte innerhalb der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden.

Das Fazit des Abends lautete, dass innovative Konzepte entscheidend sind, um regionale Resilienz in der Ernährungswirtschaft zu gewährleisten. Dabei hob Dr. Andreas Heck u.a. hervor, dass regionale Kooperation nicht selbstverständlich ist und eine branchenübergreifende und gelebte Vernetzung – wie die der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden – erfordert. Als weiterer Redner bestätigte Dr. David Sipple durch wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Freiburg diese Aussagen vor den etwa 50 interessierten Gästen.

13.11.2023

So war`s: Regional-Werkstatt „Einfach fermentieren“

Einblick in die Welt des Fermentierens und Pickelns im Adelhaus

Regional-Werkstatt Einfach fermentieren

In unserer dritten Regional-Werkstatt ging`s bei unserem Partnerbetrieb, dem Bio-Restaurant Adelhaus, an´s Eingemachte: Knappe zweieinhalb Stunden erhielten die 17 Teilnehmer:innen praxisnahe Einblicke in die Welt des Sauerkrauts, Kimchis und Salzzitronen. Unter Anleitung des erfahrenen Adelhaus-Kochs Max wurde nicht nur Expertenwissen über Zutaten, Techniken und gesundheitliche Aspekte dieser kulinarischen Tradition vermittelt, sondern auch selbst Hand angelegt. Gemeinsam wurde geschnippelt und eingemacht, so dass alle Teilnehmenden am Ende mit mehreren Gläsern eigen fermentierten Gemüse der Saison nach Hause gingen. Die letzte Regional-Werkstatt war früh ausgebucht und vielen Interessierte blieb nur noch der Klick auf die Warteliste übrig. Eine Fortsetzung dieser Regional-Werkstatt in 2024 ist somit nicht ausgeschlossen.

10.11.2023

Wir bündeln Bio

Zu Besuch auf dem Großmarkt in Freiburg

In dem KOPOS Projekt mit dem Slogan „Wir bündeln Bio“ sind auch „Die Agronauten“ – ein Partnerbetrieb der Regionalwert AG Freiburg Südbaden –  als aktive Akteure in der Umsetzung involviert. Ziel ist es in dem Regio-Bio-Container auf dem Großmarkt in Freiburg eine Plattform zu schaffen, wo kurze Wertschöpfungsketten in die Praxis umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil von diesem Projekt ist, dass es den Landwirt:innen ermöglicht, auch in kleineren Mengen zu liefern, bzw. kann die Kundschaft nach Bedarf bestellen. So werden Lebensmittelabfälle vermieden. Der Container wurde im September eingeweiht, seither beliefern 17 regionale Bio-Landwirte auf Bestellung auf den Großmarkt. Kunden sind der Handel, Großküchen, Marktbeschicker…

Durch die Bündelung auf dem Großmarkt werden somit den einzelnen Lieferanten Wege gespart und eine Plattform für Neukundschaft geboten. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Anfangsphase und freut sich über weitere Kunden.

08.11.2023

Lebendiger Austausch auf der BODAN-Hausmesse 2023

Die Aussteller:innen sind zufrieden

Begrüßung BODAN Hausmesse

Weit über 1.200 Akteur:innen aus der Bio-Branche kamen zur BODAN-Hausmesse 2023, um sich über aktuelle Trends, Neuheiten und Markteinschätzungen auszutauschen. Die Resonanz auf Seiten der ausstellenden Hersteller und der Bioläden war sehr positiv.

Am letzten Oktober-Wochenende wurde die Messe Friedrichshafen wieder zum Marktplatz der Bio-Branche. Auf der 21. Hausmesse von unserem Partnerbetrieb BODAN, dem Öko-Großhändler vom Bodensee, haben gut 190 Naturkost-Hersteller aus Deutschland und Europa ihre aktuellen Produkte und Projekte vorgestellt, darunter waren mehr als 250 Neuheiten – von langjährigen, aber auch von neuen Lieferpartnern. Am Messe-Sonntag (29.10.) nutzten deutlich über 1.200 Akteur:innen die Chance, sich über Trends auszutauschen, Produkte zu kosten und persönliche Geschäftsbeziehun-gen zu pflegen. Die meisten kamen aus dem Bio-Einzelhandel in Süddeutschland und Vorarlberg, einige auch aus Italien und Slowenien. Viele waren bereits am Samstag an-gereist, um mit aufzubauen und am Vorabend beim großen Get-Together dabei zu sein.
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08.11.2023

Regionalwert Leistungen

Innovationsprojekt abgeschlossen – Ergebnisse veröffentlicht

Die Regionalwert Leistungen GmbH führte von Oktober 2022 bis September 2023 zusammen mit dem Kuratorium Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft das Projekt „Nachhaltigkeit standardisiert erfassen“ durch. Mitte Oktober 2023 wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Zielsetzung des Projektes war, vergleichbare und belastbare Nachhaltigkeitsnachweise aus betrieblichen Dokumenten zu ermitteln. Die Dokumentation und Bereitstellung der benötigten Daten ist bisher nicht einheitlich geregelt und kaum automatisiert. Vor diesem Hintergrund wurde herausgearbeitet, welche Informationen zur Nachhaltigkeit in den vorhandenen betrieblichen Datenquellen bereits vorliegen und welche Eigenschaften sie besitzen. Das Projekt gibt einen Überblick über die relevantesten betrieblichen Datenquellen für Nachhaltigkeitsnachweise und ist somit eine Grundlage für eine zukünftige Standardisierung und Automatisierung der Datenbereitstellung.

Das Projekt konnte die Vielfalt und Heterogenität der Datenquellen für Nachhaltigkeitskennzahlen belegen und die Notwendigkeit einer Standardisierung unterstreichen. Die einheitliche Beschreibung von Kennzahlen, sowie die Bildung von Schnittstellen zwischen relevanten Systemen sind die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer vergleichbaren und arbeitsextensiven Bereitstellung von Nachhaltigkeitsnachweisen.

Den Projektbericht gibt es hier zum Download.

07.11.2023

Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis

Universität Freiburg startet gemeinsam mit dem VITA Biomarkt Freiburg und der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden ins neue Semester

Anfang Oktober ist das neue Semester an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg gestartet – mit dabei auch ein Methodik-Kurs von Prof. Jörg Lindenmeier (Inhaber Lehrstuhl für Public and Non-Profit Management) und Prof. Arnim Wiek (Humboldt-Professur zum Aufbau eines Zentrum für Nachhaltige Ernährungswirtschaft in Freiburg). Seit längerer Zeit befinden sich die beiden Professoren im engen Austausch mit der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden, um Synergien zwischen Forschung, Lehre und unternehmerische Praxis zu erzeugen. So entstand gemeinsam mit dem VITA Biomarkt Freiburg und der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden eine Lehrveranstaltung, der Bachelor-Studierenden wichtige methodische Grundkenntnisse vermittelt, die sie unmittelbar im VITA Biomarkt Freiburg anwenden können. Ziel für die Studierende ist die Erstellung einer Marktanalyse sowie das Erlangen von Erkenntnisse für die strategische Weiterentwicklung des Biomarkts. Carina Mark (Regionalwert AG Freiburg-Südbaden) und Harald Rinklin (VITA Biomarkt Freiburg) stellten sich Ende Oktober den Fragen der Studierenden, um ihnen Einblicke in die Branche zu geben.

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