Update zur Abschlussveranstaltung QuartaVista
Paradigmenwechsel in der Betriebswirtschaft. Innovationsprojekt QuartaVista ist ein voller Erfolg – hybride Abschlusskonferenz in Berlin Die Regionalwert AG Freiburg und ihre Methodik der erweiterten Erfolgsrechnung nach dem „Richtig Rechnen“-Prinzip standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bei der QuartaVista-Abschlusskonferenz. Diese fand am 30.03.21 in einem hybriden Format statt. Einzig die Redner*innen und einige Podiumsgäste waren – zur […]
Paradigmenwechsel in der Betriebswirtschaft. Innovationsprojekt QuartaVista ist ein voller Erfolg – hybride Abschlusskonferenz in Berlin
Die Regionalwert AG Freiburg und ihre Methodik der erweiterten Erfolgsrechnung nach dem „Richtig Rechnen“-Prinzip standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bei der QuartaVista-Abschlusskonferenz. Diese fand am 30.03.21 in einem hybriden Format statt. Einzig die Redner*innen und einige Podiumsgäste waren – zur Gewährleistung der korrekten Übertragung der Veranstaltung – nach Berlin gereist, während die Teilnehmer*innen und weitere Podiumsgäste digital teilnahmen. Die Veranstaltung fand in der Landesvertretung Baden-Württemberg statt und wurde live übertragen.
Der Staatssekretär des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Björn Böhning, lobte, dass QuartaVista als Teil der Initiative Neue Qualität der Arbeit wegweisend ist für den Innovationsgehalt von Ansätzen, die neue Denkräume eröffnen für Unternehmen, die aktiv am Change teilnehmen und ihre Mitarbeiter*innen einbeziehen wollen.
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor, davon ist Dr. Martin Heinig, Managing Director von SAP Labs Berlin, überzeugt. QuartaVista hat dem Weltmarktführer für Buchhaltungssoftware SAP gezeigt, dass es möglich ist, Nachhaltigkeit in die Finanzwelt zu integrieren. Dies wird in die künftige Produktentwicklung einfließen.
Christian Hiß, Gründer und Vorstand der Regionalwert AG Freiburg, schlug in seiner fulminanten Key Note Speech den Bogen von der Problematik des falschen Rechnens in der Landwirtschaft über philosophische Einsichten bis hin zu einer grundlegenden Erneuerung der Betriebswirtschaftslehre: der Erweiterung der finanzgesteuerten Unternehmens-DNA durch die Dimensionen Soziales, Wissen und Ökologie. Mit „Richtig Rechnen“ hat er „den schwarzen Schwan der betrieblichen Rechnungslegung“ gefunden – den Beweis, dass es im Innenraum der Betriebswirtschaft mehr zu bewerten gibt als die klassisch finanzielle Kennzahlen. Mit QuartaVista lässt sich zeigen, dass es sich nicht um einen schwarzen Schwan handelt, sondern – sinnbildlich gesprochen – eine ganze Schar neuartiger Schwäne. Mit QuartaVista ist der Durchstich geschafft, von einem qualitativen Werteverständnis nachhaltigen Wirtschaftens in das quantitative betriebliche Rechnungswesen.
Christian Hiß bei der Abschlusskonferenz QuartaVista in Berlin
Wie die Erweiterung der Erfolgsrechnung und das Navigationssystem für werteorientierte Unternehmen funktionieren, erläuterte die wissenschaftliche Projektleitung Dr. Jenny Lay-Kumar von der Regionalwert AG Freiburg sehr anschaulich am Beispiel „Wissenserhalt als Teil des Unternehmenserfolgs“. Von der partizipativen Zieldefinition in den beteiligten Unternehmen, den Bio-Pionieren Bodan, Bohlsener Mühle, Bingenheimer Saatgut AG und der Regionalwert AG Freiburg als Metastruktur, führt dieser Weg über die Definition von Leistungskennzahlen und die Operationalisierung in die erweiterte Unternehmensbilanz. Dort stehen auf der Aktiv- und auf der Passivseite neue Konten, die die unternehmerischen Leistungen in den QuartaVista-Dimensionen Ökologie, Soziales und Wissen widerspiegeln. Für das Fachpublikum spannend war die methodische Abgrenzung zu Impact-Messung und True Cost Accounting. Reiner Bildmayer, SAP, Gesamtprojektleiter von QuartaVista machte sichtbar, wie viele Anknüpfungspunkte das Projekt bietet: vom EU-Green New Deal bis hin zum Themenfeld Sustainable Finance. „Die Zeit ist gekommen, das klassische Gegensatzdenken zwischen Profit und Nachhaltigkeit zu überwinden“, fasste Prof. Schmidpeter beim Wissenschaftspanel treffend zusammen. Prof. Karin Gräslund betonte, dass Wissenschaft und Industrie auf positive Beispiele warten und QuartaVista begeistert aufnehmen. „Zahlen können sprechen, das haben wir in QuartaVista bewiesen, zum Beispiel zu Saatgutsouveränität und guter Arbeit“, fasste Isabelle Sanchez, Bingenheimer Saatgut AG, die Erfahrung der beteiligten Unternehmen zusammen.
Das Sustainable-Finance-Panel zeigte, dass QuartaVista an der Spitze der neuesten Entwicklungen zur Nachhaltigkeitsbewertung und -bilanzierung steht. Das anschließende Politik-Panel, u.a. mit MdBs Matern von Marschall (CDU) und Dr. Danyal Bayaz (Grüne), unterstrich, dass Nachhaltigkeit und eine langfristige Erfolgsrechnung auch in der Bundespolitik Topthemen sind. QuartaVista ist dem Zeitgeist allerdings noch etwas voraus. Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker begeisterte das Publikum mit seiner „Laudatio“ indem er die existenziellen Fragen und Missstände unserer Zeit auf den Punkt brachte und würdigte, welch wichtigen Beitrag QuartaVista für eine große Transformation liefert.
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