Projekt Wertbildung im Dialog gestartet – Teilnehmer*innen gesucht
Die Regionalwert AG Freiburg startet in diesen Tagen ein neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Thema ist die „Wertbildung der Landwirtschaft im Dialog mit der Gesellschaft“. Das Projekt wird vom Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova AG & Co. KG finanziell gefördert, Projektpartner sind der Ernährungsrat Freiburg, die Agronauten e.V. und die hiesige Bio-Musterregion. Ziel des über […]
Die Regionalwert AG Freiburg startet in diesen Tagen ein neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Thema ist die „Wertbildung der Landwirtschaft im Dialog mit der Gesellschaft“. Das Projekt wird vom Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova AG & Co. KG finanziell gefördert, Projektpartner sind der Ernährungsrat Freiburg, die Agronauten e.V. und die hiesige Bio-Musterregion.
Ziel des über ein Jahr laufenden Projektes ist es, die Gesellschaft an der Bewertung landwirtschaftlicher Leistungen zu nachhaltigem Wirtschaften einzubinden. Hintergrund der Projektfragestellung ist das Spannungsfeld zwischen günstigen Lebensmitteln und der verbreiteten Forderung nach nachhaltigerem Wirtschaftsweisen der Landwirtschaft.
Was sind uns als Gesellschaft landwirtschaftliche Nachhaltigkeits-Leistungen wert? Das Projekt „Wertbildung im Dialog“ fragt nach – 600 Bürger*innen aus der Region Freiburg gehen in den Dialog.
Die Regionalwert AG Freiburg hat in den vergangenen Jahren Methoden und Instrumente zur Erfassung und Bewertung von sozialen, ökologischen und regionalwirtschaftlichen Leistungen in der Landwirtschaft entwickelt und setzt sie bereits bundesweit ein. Dazu gehören für eine nachhaltige Landwirtschaft wichtige Leistungsfaktoren wie Bodenfruchtbarkeit, Fachwissen und regionaler Umsatz. Die Bewertung der Leistungen teilt sich in vier Einflussfaktoren: der Richtlinie von wissenschaftlichen Rahmenwerken, empirischen Zahlen, der Wertzuweisung von Landwirt*innen und der Wertzuweisung der Gesellschaft. Der Regionalwert Leistungsrechner errechnet aus den geleisteten Aktivitäten der Landwirtschaft und der Wertgebung einen Euro-Wert. Es stehen große Fördergelder für die Landwirtschaft zur Verfügung, die von der EU über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) vergeben werden. Bislang wurden diese vor allem über Fläche vergeben. Geplant ist, dass sie sich zukünftig stärker an Leistungen der Landwirtschaft orientieren. Das Projekt „Wertbildung im Dialog“ setzt hier an.
Dialog-Veranstaltung mit Fridays for Future 2019, Quelle: RWAG Freiburg
Nun kommen die Bürger*innen der Region zu Wort. In vergangenen Projekten wurden unter anderem die Aktionär*innen der Regionalwert AG Freiburg gefragt. Mit diesem Projekt wird die Befragung ausgeweitet und systematisiert. Wer kann mitmachen?
Beteiligen können sich Menschen, die im Stadtkreis Freiburg und den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald wohnen, unabhängig von ihrem Vorwissen. Gesucht werden Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Berufe. Auch Schüler*innen verschiedener Schulen Freiburg und des Umlandes werden einbezogen. Sie finden das Projekt spannend und möchten sich bei der Befragung beteiligen? Interessierte Bürger*innen, Vereine und Lehrer*innen können sich bereits jetzt unter melden.
Die Regionalwert AG Freiburg geht davon aus, dass die Methoden und Instrumente, die im Projekt ausgearbeitet werden, bundesweit Beachtung finden und zukünftig in anderen Regionen zum Einsatz kommen. Von 2016 bis 2019 hat die Regionalwert AG Freiburg und die Agronauten e.V. unter dem Titel „Richtig rechnen in der Landwirtschaft die Methoden“ eine neue Erfolgsmessung landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt. Aufbauend darauf gab es 2019-2021 ein großes Projekt mit dem Softwarekonzern SAP, in dem gezeigt wurde, dass die Methodik in Buchhaltungs-Software funktioniert (www.quartavista.de).
Die Ergebnisse der Wertbildung werden über den Ernährungsrat und die Biomusterregion Freiburg mit der Öffentlichkeit diskutiert. Eine wissenschaftliche Begleitforschung und Fachpublikationen runden das Projekt ab. Das Projekt läuft von Mai 2021 bis April 2022, gefördert durch den Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova.
Projektpartner:
Förderung: